Jedes Mal das selbe. Der Urlaub, ich spreche hier von mehr als einer Übernachtung, steht vor der Tür und meine Vorfreude steigt. Tage davor plane ich schon, welche Outfits und Outdoor-Gadgets ich brauchen könnte. Man will ja für alle Eventualitäten gewappnet sein.
Auf und davon- aber was muss mit?
Urlaub ist toll. Egal ob mit oder ohne Diabetes. Ein paar Tage frei sollen Entspannung und Spaß bringen. Blöd ist es nur, wenn man wirklich essentielle Dinge vergisst. Monster-technisch würde ich eher von lebensnotwendigen Dingen sprechen. Reisen mit Diabetes bedarf eben doch ein wenig mehr Planung. Als ich früher noch wohl behütet im elterlichen Haus gewohnt habe, hat meine Mutti immer nochmal gecheckt, ob ich ja genug Katheter, Reservoirs und Co dabei hatte. Auf Mutti ist eben Verlass. Das war nach der Nestflucht natürlich schlagartig vorbei. Wenn es um Kleidung geht, habe ich den totalen Plan, was ich wann brauche. Da habe ich auch keine Liste. Wozu auch. Im Geiste ziehe ich mich einfach an und suche mir so meine Garderobe für meine Reise zurecht. Zuerst von innen nach außen- also von Unterwäsche bis Outdoorjacke. Dann von unten nach oben- Schuhe bis Mütze. Es kommt zu Überschneidungen aber somit packe ich sicher alles in meinen Koffer.Und da kam die Panik!
Bei meinem Diabetes Kram sieht es da anders aus. Planlos alles zusammen suchen war immer meine Devise. WAR! Denn ich hatte ein unschöne Erlebnis. Zwei Freunde und ich planten einen vier Tage langen Trip nach Stockholm. Im Hostel dann die Misere. Beim Klamottenwechsel den Katheter rausgerissen! Passiert schon mal. Eigentlich keine große Sache und zu Haus stresst mich das gar nicht. Aber ein paar tausend Kilometer von daheim stieg in mir die pure Panik auf. Habe ich Katheter eingepackt? Innerhalb von Sekunden war der Inhalt meines Koffers am Boden verteilt. Kein Katheter. What??? Kurz vor einem Heulkrampf habe ich dann noch meinen Rucksack durchstöbert und in einem Innenfach zwei Katheter gefunden. Schwein gehabt. Diese waren zwar uralt aber sie erfüllten ihren Zweck: Insulin von meiner Pumpe in meinen Körper befördern. Hallelujah!Ich packe in meinen Koffer...
Seit dieser Reise und dem Katheter Erlebnis bin ich vorsichtig und habe eine Packliste. Immer! Für das Diabetesequipment lasse ich schon mindestens 1/3 im Koffer oder Handgepäck frei. Denkt dran, dass wichtige Sachen wie Insulin, einige Ersatzkatheter/Reservoirs und Pen immer besser im Handgepäck mitzuführen sind. Stellt euch vor euer Koffer fliegt nach Paris und ihr nach Lissabon. Dumm gelaufen. In meinen Koffer/Tasche kommt:- Pen (Ersatzpen egal ob auf Pump oder Pen) (HG)
- Glucagon Spritze (Notfälle kommen schon mal vor)
- eventuell eine “Urlaubspumpe”- Manche Hersteller bieten diesen Service an
- Nadeln
- Katheter und Reservoirs (lieber zu viel als zu wenig, doppelte Menge und du musst dir keine Sorgen machen) (HG)
- Desinfektionsmittel oder Tupfer (vorverpackt sind sie im Urlaub super praktisch) (HG)
- Pflaster und Tape (besonders bei einem Badeurlaub zu empfehlen)
- Schere
- Teststreifen (für eine Woche nehme ich persönlich 4 Packungen mit) (HG)
- Ketonmessstreifen
- Batterien für Messgerät und Pumpe
- Einwegspritzen (falls alle Pens den Geist aufgeben) (HG)
- Lanzetten
- Ersatzstechhilfe
- eine (Tupper) Box für Nadel, Katheter und Co (Habe in einem Hotel mal einen auf den Deckel bekommen, weil ich einen alten Katheter in den normalen Müll geworfen habe)
- Traubenzucker (oder andere schnelle Kohlenhydrate nach Wahl) (HG)
- Eine kleine Kühltasche (falls du keine Möglichkeit hast dein Insulin zu kühlen)
- Bestätigung vom Arzt oder KH (steht nur darauf, dass du Diabetes hast und Insulinpflichtig bist) (HG)
Die mySugr Website bietet keine medizinische oder rechtliche Beratung. mySugr Blog-Artikel sind keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern dienen lediglich der Information.
Die medizinischen oder ernährungswissenschaftlichen Informationen auf der mySugr Website ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wendet Euch bei allen Fragen, die Ihr hinsichtlich einer Erkrankung habt, stets an Eure Ärztin bzw. Euren Arzt.