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Alltag mit Diabetes

3 Gründe warum man ein Diabetes-Tagebuch führen sollte

2.9.2015 von Ilka Gdanietz

3 Gründe warum man ein Diabetes-Tagebuch führen sollte

Ich führe regelmäßig ein Diabetes-Tagebuch. Nicht, weil ich zufällig in einer Firma arbeite, die zufällig auch noch ein ziemlich cooles Tagebuch gebaut hat. Nein, ich führe ein Diabetes- Tagebuch, weil es mir hilft. Ich sag euch mal warum.

Ein Diabetes-Tagebuch zu führen kann schon manchmal etwas langweilig sein, das können wohl die meisten Diabetiker bestätigen. Aber mal ehrlich, Zähneputzen ist auch öde und langweilig, wir tun es aber trotzdem. Und warum? Weil wir einen Nutzen davon haben. Blitzblanke Zähne, weniger Karies, ein bezauberndes Zahnpastalächeln...! Mit einem Diabetes-Tagebuch verhält es sich ganz ähnlich. Es ist nützlich! Und zwar aus folgenden 3 Gründen:

1. Regelmäßige Dokumentation erleichtert die Therapie-Optimierung

Es ist wie es ist. Daten sind die Grundlage einer jeden Diabetes-Therapie und ohne vorhandene Daten lässt sich die Therapie kaum optimieren. Als mein damaliger Arzt mir mitteilte, er könne mir ohne dokumentierte BZ-Werte nicht helfen meine Therapie zu verbessern und mich mehr oder weniger wieder heim schickte, fiel mir natürlich erstmal die Kinnlade hinunter. Boom! Aber er hatte natürlich recht. Ärzte sind schließlich keiner Hellseher und ohne Daten ist es nun mal schwer zu beurteilen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Allein aus dem Hba1c lässt sich das nämlich nicht beurteilen. Und wollen wir doch alle die bestmögliche Behandlung, oder? Notierte Blutzuckerwerte sind aber nicht nur eine hilfreiche Grundlage für den behandelnden Arzt die Therapie zu steuern, in erster Linie helfen sie einem selber! Nur die Blutzuckerwerte aus Messgeräten oder Insulinpumpen auszulesen ist weniger erfolgbringend, denn es fehlen oft die wirklich wichtigen zusätzlichen Infos, die uns helfen Zusammenhänge zu erkennen. Idealerweise werden zusätzlich zum Blutzucker noch weitere therapierelevante Daten wie Insulin, Kohlenhydrate (was und wieviel), Bewegung (Art und Dauer), Befinden, Besonderheiten usw. dokumentiert. Zusammenhänge zwischen Blutzucker, Nahrungsaufnahme, sportliche Betätigung, Insulindosis u.s.w. sind viel leichter zu verstehen und Regelmäßigkeiten lassen sich schnell erkennen. Außerdem lassen sich Ursachen für Ausreißer besser finden und entsprechend schnell beheben.
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"Editor's note: I'm using this German language image because "Haferflocken" is one of my favorite sounding German words. Why do I enjoy it so much? Because it sounds so angry but translates innocently to "oatmeal."
Zugegeben, in meinem analogen Tagebuch (ihr seht das Chaos oben im Bild über diesem Artikel) war es ein ganz schöner Krampf, nach einem bestimmten Ereignis zu suchen, mit der Tagebuch App komme ich aber mit Hilfe der Suchfunktion innerhalb weniger Sekunden ans Ziel. Ein Beispiel aus der Praxis: Kürzlich fiel mir auf, dass ich Mittags immer leicht erhöhte Blutzucker-Werte hatte. Beim Durchforsten meiner dokumentierten Fotos und Notizen bemerkte ich, dass dies aber nur vorkam, wenn ich zum Frühstück eine ganz besondere Sorte Brot gegessen hatte. Als Konsequenz daraus, erhöhte ich leicht meinen BE-Faktor für genau dieses Brot. Und siehe da, das Problem war behoben. So einfach geht’s.

2. Regelmäßige Dokumentation kann den Blutzucker und Hba1c verbessern

Das wurde bereits in Studien bestätigt. Es ist erwiesen, dass sich durch regelmäßiges Dokumentieren die Blutzuckereinstellung verbessern lässt, was ich persönlich nur bestätigen kann. Stabilere Werte, weniger Hyper- und Hypoglykämien, ein besserer Hba1c und weniger Gekabbel mit dem geltungsbedürftigen Diabetes-Monster. Klingt nach einem Plan, oder? Es lohnt sich also.
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3. Blutzucker-Tagebücher sind Voraussetzung für Pumpen- und CGM Anträge

Jeder der schon einmal vor der Situation stand eine Insulinpumpe oder ein CGM-System zu beantragen, wurde mit Sicherheit von der Krankenkasse nach seinen Blutzuckertagbüchern der letzte 3-6 Monate gefragt (So ist es zumindest in Deutschland). Bei wem das nicht der Fall war, kann von Glück reden einen besonders netten Sachbearbeiter zu haben. Ein sauber geführtes Diabetes-Tagebuch kann bei einem solchen Antrag über Genehmigung oder Ablehnung entscheiden. Das Gerücht, in den meisten Fällen würde da eh nur flüchtig drauf geschaut, kann ich aus eigener persönlicher Erfahrung nicht bestätigen. Auch die Krankenkassen und der MDK haben längst bemerkt, dass viele Tagbücher entweder nur ungenügend oder gar gefälscht sind.
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Natürlich ist es manchmal mit Aufwand und auch ein wenig Disziplin verbunden ein Diabetes-Tagebuch zu führen. Wer aber einmal damit angefangen hat und die Vorteile und den Nutzen, wie etwa eine verbesserte Blutzuckereinstellung, erkannt hat wird sich ohne Tagebuch fast nackig vorkommen. So geht es mir zumindest. Selbst ein Diabetes-Tagebuch zu führen, kann irgendwann in Fleisch und Blut übergehen. Echt wahr. Weitere Infos zum Thema gibt es bei NCBI unter PubMed oder PMC.

Die mySugr Website bietet keine medizinische oder rechtliche Beratung. mySugr Blog-Artikel sind keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern dienen lediglich der Information.
Die medizinischen oder ernährungswissenschaftlichen Informationen auf der mySugr Website ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wendet Euch bei allen Fragen, die Ihr hinsichtlich einer Erkrankung habt, stets an Eure Ärztin bzw. Euren Arzt.

Ilka Gdanietz

Langzeit-Diabetikerin und Nutella-Freund. Ilka ist bei mySugr für Global Content & Customer Communication zuständig und privat unter www.mein-diabetes-blog.com zu lesen.