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Alltag mit Diabetes

Hypoglykämie mit Fremdhilfe- was geschieht während meiner Ohnmacht?

6.5.2015 von Anne Kainz

Hypoglykämie mit Fremdhilfe- was geschieht während meiner Ohnmacht?

Du schlenderst gemütlich und müde von einem Stadtbummel nach Haus und fühlst dich erledigt und hungrig. Schnell nach Haus, Essen kochen und auf dem Sofa gammeln. So der Plan. Doch aufeinmal schreit dein Hirn “HYPO” und das nächste was du realisierst sind fremde Leute um dich rumwuseln. Hallo Notaufnahme. Da war sie wohl- die oft gefürchtete schwere Hypoglykämie mit Fremdhilfe.

Wenn Saft und Co zu spät kommen

Einige waren schon auf Fremdhilfe angewiesen, andere Monsterzähmer hatten bis jetzt das Glück alleine gegen eine schwere Hypoglykämie vorgehen zu können. Eine Hypo ist ekelhaft. Du fühlst dich mies, zittrig und du hast nur den Wunsch, dass es dir wieder besser geht. Zumeist schaffen wir das auch alleine mit Saft, Traubenzucker und Co. Hier und da helfen Familienmitglieder und Freunde mit, um genug Nachschub für das Monster bei der Hand zu haben. Aber was passiert, wenn du alleine draußen unterwegs bist und dein Blutzucker zu schnell in den Keller rasselt und du bewusstlos wirst? Also mir brennt die Frage wirklich unter den Nägeln!

Schnell und effektiv geholfen

Was passiert eigentlich bei so einem Einsatz mit Krankenwagen, Notarzt und Sanitätern? Ich hab mich da mal schlau gemacht und habe ein paar Sanitätern, Freiwillige- und Berufsanitätern aus Österreich auf den Zahn gefühlt, was da so hinter den Kulissen abläuft. Das was geschieht wenn du wirklich ohnmächtig umfällst, ist eigentlich nicht viel. Nachdem (hoffentlich) die Rettung verständigt wurde, heißt es abwarten. Normalerweise ist die Rettung aber in ein paar Minuten bei dir. Danach erheben die Sanitäter deinen Zustand. Das heißt, es wird kontrolliert ob du atmest. Danach wird Blutdruck gemessen. Dabei schauen sie gleich ob du an den Handgelenken oder am Hals eine Notfallkette- oder Armband hast. Sanitäter haben dafür ja schon einen geübten Blick (so haben zumindest die berichtet, die ich befragt habe. Allerdings habe ich auch schon von anderen gehört, dass auf Armbändchen, Ketten etc. keine Rücksicht genommen wird). Danach wird sofort, wenn du nicht ansprechbar bist, dein Blutzucker gemessen.Und BÄÄÄM- das Gerät zeigt LOW oder noch einen sehr niedrigen Wert an. Wenn du bewusstlos bist und eine Unterzuckerung beim Notruf schon bekannt war, dann ist ein Notarzt schon mit dabei. Wenn nicht, wird er nachalamiert. Denn eine Glukoselösung darf nur vom Notarzt oder einem Sanitäter mit “Notfallkompetenz Venenpunktion/venöser Zugang” verabreicht werden. Sanitäter ohne diese Kompetenz dürfen auf jeden Fall ein Glukosegel geben. (Dies sollte aber nur bei Bewusstsein verabreicht werden). Nachdem die Glukoselösung hängt, wird ein paar Minuten gewartet. Gewöhnlich wirkt diese sehr schnell. Wenn du aufwachst, ist alles gut. Das Monster hat sich beruhigt. Danach wird nochmals ein Blutzucker-Check gemacht. Wenn dieser wieder auf einem guten Level ist, kannst du entscheiden ob du ins Krankenhaus fahren möchtest oder nach Haus gehen möchtest. Der anwesende Notarzt wird natürlich auch seine Empfehlung aussprechen. Wenn nach ein paar Minuten das Bewusstsein allerdings nicht wieder kommt, wirst du in das nächste Krankenhaus gebracht. Dort wirst du dann von oben bis unten durchgecheckt und noch weitere Glukoselösungen angehängt, bis dein Blutzucker wieder in einem normalen Bereich ist.

Jede Information zählt!

Ein Tipp an alle, die den Notruf absetzen: Zuerst einen Blick in die Geldbörse oder Taschen des Bewusstlosen werfen. Wenn du Blutzuckermessgerät oder Notfallkarte findest, ist das eine wichtige Information für die Rettung. Damit kann die Notfallzentrale gleich einen Notarzt mitalarmieren und dies kann Zeit sparen. Du kannst auch im Mobiltelefon des Bewusstlosen nachsehen ob du einen Kontakt mit “ICE”- In Case of Emergency findest. Wenn ja, kannst du diesen anrufen und nachfragen ob besondere Krankheiten, Allergien oder ähnliches vorliegen. Dies kann dem Rettungspersonal auch helfen. Du siehst, es wird dir im Falle einer schweren Hypoglykämie rasch geholfen, wenn die Rettung verständigt wurde. Eine schwere Hypoglykämie ist auch kein Grund sich zu schämen. Auch der am besten eingestellteste Diabetiker ist davor nicht gefeit. Jedem kann es mal passieren und das Wichtigste ist, dass es dir danach wieder gut geht. Schwere Hypoglykämie solltest du auf jeden Fall (ok, eigentlich alle) dokumentieren und beim nächsten Dia-Arzt-Besuch besprechen. Das Monster soll ja nicht nochmal eine unerlaubte Party feiern!

Die mySugr Website bietet keine medizinische oder rechtliche Beratung. mySugr Blog-Artikel sind keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern dienen lediglich der Information.
Die medizinischen oder ernährungswissenschaftlichen Informationen auf der mySugr Website ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wendet Euch bei allen Fragen, die Ihr hinsichtlich einer Erkrankung habt, stets an Eure Ärztin bzw. Euren Arzt.

Anne Kainz

Anne-Sophie Kainz ist unser Head of Customer Support bei mySugr. Sie ist bereits seit 2014 ein Teil des Customer Support Teams. Sie selbst lebt seit nunmehr über 17 Jahren mit Diabetes. Abgesehen vom Zähmen des Diabetesmonsters und schreiben für unseren Blog (z.B. über 3 Gründe, warum Diabetes ein Ego-Pusher sein kann), findet man sie oft draußen mit ihrem Hund Alfie oder in ihrem Garten beim Ernten von Gemüse. Regnerische Tage verbringt sie am liebsten auf ihrem Sofa mit Netflix während sie sich in Hand Lettering und Kalligraphie übt.