mySugr logoClose side menu

Jetzt herunterladen und ausprobieren!

  • Get it on Google Play
  • Download at the App Store
Language selection
Deutsch
Language selection inactive
  • Selected Deutsch

    Deutsch

  • Selected English

    English

  • Selected English (US)

    English (US)

Ernährung

Achtsamkeit in der Ernährung (Teil 2) – Wie funktioniert das?

20.6.2018 von Miriam Stangs

Achtsamkeit in der Ernährung (Teil 2) – Wie funktioniert das?

Schön, dass du neugierig geworden bist und bereit bist Achtsamkeit in dein Leben zu lassen. Neben grundsätzlich achtsamen Momenten, die du dir immer wieder im Alltag einbauen kannst, gibt es für die Ernährung einige Übungen, bei denen du schauen kannst, welche dir gefallen, um “freundlich mit deinem Leib” umzugehen.

Nachdem ich in meinem vorigen Artikel schon beschrieben habe, was Achtsamkeit in der Ernährung bedeutet, geht es in diesem Artikel hauptsächlich darum, wie es funktioniert. In dem folgenden Artikel findest du ein paar Tipps für den Alltag, wie du das Ganze umsetzen kannst.

mySugr App download link

Natürlich ist es nicht mit ein paar Sätzen, die in diesem Blogartikel stehen, getan, um sich ein gesünderes und facettenreicheres Verhältnis zum Essen zu erschließen. Daher ist eine weiterführende Literatur sehr zu empfehlen. Denn eines ist bei den genannten Vorteilen im ersten Teil dieser Artikel-Serie auch zu erwähnen: Achtsamkeit ist ein andauernder Prozess.

Drei Schritte lenken deine Achtsamkeit darauf, dir dessen, was du isst, sehr bewusst zu sein

1. Achte auf deine Sinne! Benutze die Zunge um die Beschaffenheit zu spüren, die Temperatur, den Geruch des Lebensmittels. Wie schmeckt es wirklich? Ist es etwas, dass du wirklich haben möchtest? Befriedigt es deine Geschmacksnerven?

2. Die Gewohnheiten und den Vorgang des Essens bemerken. Achte darauf, ob du beim Essen auf Automatik gestellt hast. Jeden Tag á la “Morgens halb Zehn in Deutschland” angehen, ohne überhaupt Hunger zu haben. Oder gibt es Handlungen bei denen du immer dabei oder vielmehr nebenbei isst?

3. Mitbekommen was achtloses Essen auslöst. Gibt es Orte die eher gefährliches Naschpflaster sind? Führt ein harter Tag, Stress, Langeweile zu einer Fressorgie? Werde zu einem fachkundigen Kenner all dessen was dich zum Essen antreibt, z.B. wenn du eigentlich gar nicht hungrig bist. Stelle dir die Frage: Was fühle ich? Bin ich körperlich oder emotional hungrig?

Weitere kleine Tipps für den Alltag:

  • Im Sitzen essen
  • Mache den Fernseher aus während des Essens
  • Lass das Smartphone oder Tablet in der Tasche
  • Bewusst Kauen = länger Kauen

Hier ist eine kleine phantasievolle Übung mit Namen “Alien trifft auf Rosine”, die ich bei einem Seminar kennen lernen durfte. Du benötigst dafür eine Walnuss, Mandel, Rosine, Olive, Dattel, Feige oder auch eine besondere Praline. Ok Leute, das kann jetzt vielleicht etwas seltsam wirken, aber probiert es einfach mal aus. Achtung, geht los...

Stell dir vor, du bist auf einem fremden Planeten gelandet. Dein Raumschiff ist kaputt und du bist auf der Suche nach was Essbarem. Nun hast du ein Objekt gefunden und du kannst es mit deinen Sinnen überprüfen, ob es essbar ist. Wie sieht das Objekt aus? Welche Farben kannst du erkennen, wenn es in deiner Hand liegt und wie ist die Textur? Wie fühlt es sich an? Wenn du daran riechst, was nimmst du wahr? Verknüpfst du Erinnerungen mit diesem Geruch? Macht es Geräusche wenn du es an deinem Ohr hin und her bewegst? Wenn du dich entscheidest das Objekt zu probieren, halte es erst einmal an deine Lippen, ohne es in den Mund zu nehmen. Wie fühlt es sich auf den Lippen an? Und wenn du dich entscheidest, das Objekt in den Mund zu nehmen, kaue es noch nicht, sondern nehme zunächst die Geschmacksnuancen wahr. Nur dadurch dass sich das Objekt auf deiner Zunge befindet. Wie fühlt es sich im Mund an? Wenn du nach einiger Zeit dich dazu entschließt das Objekt zu kauen, was verändert sich am Geschmack und woran erinnert er dich? Kaue weiter sorgfältig und nehme wahr, ob sich was an dem Geschmack verändert? Wenn du dich schließlich entscheidest das Objekt zu schlucken, nimm wahr, wie weit du es verfolgen kannst und wann du es nicht mehr spürst. Was spürst du dann? Gibt es einen NachgeschmacK? Ist er angenehm oder eher unangenehm? Vielleicht erinnert dich das Objekt an deinen Heimatplaneten und du kannst wertschätzen, was alles nötig war bis es hier zu dir gelangen konnte. Das realistische Ziel liegt darin, im Alltag möglichst oft kleine achtsame Momente zu verwirklichen!

Zum Schluss noch ein wenig weiterführende Literatur zum Thema:

  • “Achtsam essen. Vergiss alle Diäten und entdecke die Weisheit deines Körpers.” Bays JC.
  • “Achtsam essen – achtsam leben.” Hanh TN, Cheung L.
  • “Essen, trinken, achtsam genießen” von Albers, Susan
  • “Ein Leben im Gleichgewicht – Buddhas Weg achtsamen Genießens.” Albers, Susan
  • “Gesund durch Meditation.” Kabat-Zinn J.

Wer sich online noch etwas belesen will, dem kann ich außerdem diesen Link empfehlen. Und den ersten und dritten Teil dieser Artikel Serie über Achtsamkeit und Ernährung findest du hier bei uns auf dem Blog.

App Download Banner

Die mySugr Website bietet keine medizinische oder rechtliche Beratung. mySugr Blog-Artikel sind keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern dienen lediglich der Information.
Die medizinischen oder ernährungswissenschaftlichen Informationen auf der mySugr Website ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wendet Euch bei allen Fragen, die Ihr hinsichtlich einer Erkrankung habt, stets an Eure Ärztin bzw. Euren Arzt.

Miriam Stangs

Miriam ist Diabetesberaterin DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft) und qualifizierte Diät- und Ernährungsberaterin VFED (Verband für Ernährung und Diätetik). Bei mySugr ist sie Diabetes-Coach im Homeoffice und umsorgt nebenberuflich Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1 in einer Kinderklinik.
Ihre Berufung hatte sie beim Ökotrophologie-Studium mit Schwerpunkt Ernährung an der HAW - Hochschule für Angewandte Wissenschaften im schönen Hamburg gefunden. In einer Praxis für Diabetologie hat sie Diabetes mellitus für sich entdeckt und berät seither Menschen aller Diabetestypen. 
Miriam lebt in ihrer Heimat, dem Bergischen Land, und sucht mit ihrer Hündin Wald- und Wiesen-Monster bei Suchspielen auf Wanderungen.