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Alltag mit Diabetes

5 Fragen an Susanne von Zucker im Gepäck

5.5.2017 von Ilka Gdanietz

5 Fragen an Susanne von Zucker im Gepäck

Was manchen Diabetikern Schweißperlen auf die Stirn treibt, ist für Susanne ein Hobby: Reisen. Mit Diabetes im Gebäck. Fast 50 Länder hat sie schon besucht. Rucksack aufgeschnallt und los. Und sie rät jedem Skeptiker: "Trau dich!"

Name: Susanne Löw Alter: 35 Diabetes-Typ: Typ-1 Jahr der Diagnose: 2002 Therapie: CSII (Insulinpumpe) Webseite: zucker-im-gepaeck

1. Was ist das Verrückteste oder Lustigste, was du im Zusammenhang mit Diabetes auf deinen Reisen erlebt hast?

Verrückt war es, als mir mein Insulin und meine Frio-Kühltasche aus dem peruanischem Dschungel „hinterherreisten“. Beides hatte ich dort in einer Lodge vergessen, fernab jeglicher Zivilisation, wo ich ein paar Tage verbracht habe. Zum Glück hatte ich noch weitere Insulinreserven an einem anderen Ort deponiert! Jedenfalls kamen mein Equipment und ich über den Fluss-, Luft- und Landweg, gesteuert durch diverse WhatsApp-Chats und -Telefonate mit Taxifahrern und anderen Helfern, in einem Hostel in den Anden ein paar Tage später wieder zusammen. Das Insulin war – von wem auch immer – in fünf triefend nasse Lagen Zeitungspapier eingewickelt. Das habe ich natürlich nicht mehr verwendet, aber über die zurückgewonnene Frio-Tasche war ich sehr glücklich, denn damals hatte ich noch ein paar Wochen im heißen Südamerika vor mir. Spannend finde ich, dass mehrere Menschen offensichtlich eine ihnen nicht bekannte, flüssige „Medizin“, die auch sonst irgendeine Droge hätte sein können, einfach in Boot, Flieger und Auto mit sich transportiert haben. Vertrauen ist gut – und das ist erfreulicherweise in Peru auch manchmal ohne Kontrolle gut so!

2. Wenn du Diabetes für einen Tag abgeben könntest, wem würdest du es geben und warum?

All den Verantwortlichen bei Krankenkassen, die Anträge auf Kostenübernahmen von CGM-, FGM-Systemen, Pumpen oder anderen Diabetes-Utensilien ablehnen – mit der Begründung, dass die herkömmliche Therapie ja wohl ausreicht.

3. Was rätst du einem Diabetiker, der arge Bedenken bezüglich Diabetes und Fernreisen hat?

„Trau dich“, rufe ich diesem Diabetiker zu! Meine Erfahrung durch Reisen in bislang 49 Länder zeigt mir, dass man erstens mit einer guten Vorbereitung keine Bedenken haben muss, dass man zweitens in unerwarteten Situationen immer eine Lösung findet und dass man sich drittens von seinem Diabetes nicht einschränken lassen sollte. Auch und erst recht nicht beim Reisen. Antworten auf häufige Fragen zum Thema Reisen und Diabetes findet man auch auf meiner Seite www.zucker-im-gepaeck.de unter „Tipps“.

4. Hast Du auf deinen Reisen einheimische Diabetiker getroffen? Was hat dich beeindruckt oder erstaunt?

Ja, zum Beispiel in England, als ich 24 Jahre alt war: In einem Hostel in London habe ich in einem „Mixed-Dorm“ geschlafen, das heißt ich habe mir ein Zimmer mit fünf anderen geteilt. Als ich eincheckte und das letzte freie Stockbett ansteuerte, entdeckte ich inmitten eines großen Wäsche- und Gepäckchaoses im Bett unter mir Insulinampullen und -verpackungen! Aha, noch ein Diabetiker. Steven, Engländer, 22 Jahre alt, war völlig irritiert, als ich ihn darauf hinwies, dass Insulin doch in den Kühlschrank gehöre! „Relax“, meinte er. Er sei da entspannt, das sei alles nicht so kritisch, das mache er schon seit Jahren so. Kein Problem. Ich war entsetzt. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass die Wahrheit irgendwo zwischen unseren konträren Meinungen von damals liegt. Er war wohl tatsächlich etwas schluderig mit seinem Diabetes-Equipment, ich dagegen damals noch sehr unentspannt in Sachen Insulin. Er hatte schon zehn Jahre Erfahrung mit Diabetes. Ich gerade mal 2,5. Und nur zwei Monate mit der Insulinpumpe. Aber tatsächlich: Insulin ist robuster als man denkt. Natürlich sollte man (noch) nicht benötigtes Insulin kühlen, aber bereits angebrochene Ampullen halten Zimmertemperaturen ja bekanntlich durchaus aus. Sogar bis zu vier Wochen. Well … man lernt eben nicht nur von Ärzten und Büchern fürs Leben – man muss auch raus ins echte Leben. Manchmal auch auf eine Insel.

5. Und zum Schluss, wenn du die mySugr App nutzt, was gefällt dir besonders oder was könnte besser sein?

Ich liebe das animierte mySugr-Monster. Daran – und an vielen anderen Einzelheiten – merkt man die Liebe zum Detail, die in der App steckt. Wenn das Monster schmatzt und „Mjam Mjam“ kreischt, sobald man Kohlenhydrate eingibt, macht das einfach gute Laune! Schön wäre es, wenn ich auch meine Omnipod-Daten integrieren könnte … Übrigens, damit auf Reisen auch nichts vergessen wird, egal ob Traubenzucker, Insulin oder Notfall-Kohlenhydrate...hier gibt es keine kleine Packliste als Download.

Die mySugr Website bietet keine medizinische oder rechtliche Beratung. mySugr Blog-Artikel sind keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern dienen lediglich der Information.
Die medizinischen oder ernährungswissenschaftlichen Informationen auf der mySugr Website ersetzen keine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung. Wendet Euch bei allen Fragen, die Ihr hinsichtlich einer Erkrankung habt, stets an Eure Ärztin bzw. Euren Arzt.

Ilka Gdanietz

Langzeit-Diabetikerin und Nutella-Freund. Ilka ist bei mySugr für Global Content & Customer Communication zuständig und privat unter www.mein-diabetes-blog.com zu lesen.